Geschichtliche Entwicklung

Die Geschichte des Triathlons begann 1902 in Joinville-le-Pont, Val-de-Marne in Frankreich und war unter den Namen „Les sportmen de l’epoque“ bzw. „Les trois sports“ bekannt. Dieser bestand aus Laufen, Rad fahren und Kanu fahren. Im Jahr 1920 wurde in Joinville-le-Pont der erste Triathlon mit Schwimmen anstatt Kanu fahren durchgeführt. Zur damaligen Zeit wurden 3 km gelaufen, 12 km am Rad zurückgelegt und als Abschluss der Marne Kanal durchschwommen.

Von einem im Jahr 1934 in der westfranzösischen Stadt La Rochelle durchgeführten Rennen ist bekannt, dass neben einer 200 m Kanalüberquerung eine 10 km Radstrecke sowie eine 1.200 Meter Laufstrecke im Stadium Andre-Barbeau zu bezwingen war.

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In den frühen 1970er Jahren wurde Triathlon auch in den USA bekannt. Im San Diego Sports Club wurde Triathlon als Alternative zum harten Leichtathletiktraining eingesetzt. Dabei wird der 25. September 1974, der Tag der Durchführung des ersten Mission Bay Triathlons, als offizielle Geburtsstunde des modernen Triathlons gesehen. Damals noch mit 46 Personen am Start erfreute sich die relativ junge Sportart einer großen Begeisterung, die mittlerweile, vor allem geprägt durch die berühmten jährlich stattfindenden Langdistanz-Weltmeisterschaften auf Hawai’i, ein weltweit enormes Interesse hervorgebracht hat.

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Am 18. Februar 1978 fand auf der Insel Oahu, Hawai’i der erste Langdistanztriathlon der Welt statt. Dieser verband die drei zum damaligen Zeitpunkt bekanntesten lokalen Langstreckenrennen auf Hawai’i: den 3,8 km Waikiki Rough Water Swim, das 180 km Around-Oahu-Bike-Race sowie der 42,195 km lange Honolulu-Marathon zu einem Rennen über 226 km. 15 Teilnehmer (ausschließlich Männer) trafen sich am Waikiki Beach zur Premiere des Langstreckenrennens unter dem Namen: IronMan. Die zwölf Teilnehmer, welche die Ziellinie überquerten, durften sich fortan IronMan nennen. Der schnellste unter ihnen war Gordon Haller mit einer Zeit von 11:46:58. Später setzte sich die Schreibweise Ironman durch. Besondere Aufmerksamkeit bekam der Ironman im zweiten Jahr mit einem Zehn-Seiten-Artikel in der US-Zeitschrift „Sports Illustrated“. Im Folgejahr (1980) berichtete erstmals der TV-Sender ABC von dem Rennen. Diese Übertragung führte zu weiteren Triathlon-Wettkämpfen über unterschiedliche Distanzen in den USA.

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Im Jahr 1982 folgte mit den dramatischen Szenen rund um Julie Moss der weltweite Durchbruch der noch jungen Sportart. Im Damenrennen führte die damalige Collegestudentin Julie Moss mit großem Vorsprung vor der zweitplatzierten Kathleen McCartney. Kurz vor dem Ziel brach Julie dehydriert zusammen und wurde noch von ihrer Konkurrentin überholt. Kriechend schaffte sie es noch über die Ziellinie und durch die Bilder, die um die Welt gingen, wurde der Mythos Ironman Hawai’i geboren. Danach entstanden weltweit mehr und mehr Triathlonwettkämpfe mit verschiedenen Streckenlangen bei immer großer werdenden Starterfeldern.

Seit dem Jahr 2000 ist Triathlon mit den Distanzen 1,5 km Schwimmen, 40 km Rad fahren und 10 km Laufen ein Teil der Olympischen Spiele. Erstmals wurden am 16. und 17. September 2000 Triathlonwettkämpfe auf Olympischer Ebene durchgeführt. Dem ging ein langer Prozess voraus. Am 1. April 1994 wurde die ITU (International Triathlon Union) als internationaler 26 Dachverband in Avignon gegründet. Damit war der formelle Weg für die Aufnahme des Triathlons ins Wettkampfprogramm der Olympischen Spiele rechtlich geebnet. Das IOC (International Olympic Committee) entschied am 4. September 1994 in Paris, dass Triathlon in das Wettkampfprogramm der Olympischen Spiele 2000 in Sydney aufgenommen werden soll. Grundvoraussetzung für diese Entscheidung war, dass der Gewinner der Rennen mit Überschreiten der Ziellinie feststand. Dem damals üblichen, langwierigen Abwarten etwaiger Proteste nach Zieleinlauf wurde mit der Freigabe des Windschattenfahrens (Drafting) entgegengewirkt.

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Seit der ersten Kurzdistanz Weltmeisterschaft im November 1995 in Cancun wurde Drafting offiziell erlaubt. Dies teilte den Sport in zwei unterschiedliche Formate auf – jene Rennen, in denen das Windschattenfahren mit dem Rad erlaubt war und jene, bei denen es verboten wurde. Dies führte zu großen Veränderungen in dieser Sportart.